Interview mit unsere Laufmaschine Michael Burdis

Treue Seele. Seit acht Jahren spielt Michael Burdis für den SC Maria Lanzendorf. Er spielte in der aktuellen Saison in jeder Ligapartie 90 Minuten durch. Fehlen darf auch nicht das Trikot mit der Fünf. Die Nummer hat er sich sogar auf seinen linken Oberschenkel tätowiert.

Maria Lanzendorfs Laufmaschine Michael Burdis sprach mit der NÖN über die erste Gebietsliga-Saison des Aufsteigers und verrät, warum die Fünf seine Glückszahl ist, warum er noch nicht ans Aufhören denkt und was er über die WM denkt.

NÖN: Der Aufsteiger geht als Neunter in die Winterpause. Wie sieht Ihr Resümee aus?
Michael Burdis: Der eine oder andere Punkt mehr hätte es schon sein können, aber da wir mit etlichen Langzeitverletzten konfrontiert waren, bin ich und ich denke auch der Verein, zufrieden. Wir haben die zweitbeste Defensive, wobei auch die Leute vor der Abwehr immer brav nach hinten arbeiten. Es gab einige Partien, in denen wir mit einer Topeinstellung punkten konnten. Das 2:0 gegen Baden war souverän.

Die Ausnahme war das 0:7 in Hirschwang...
Burdis (lacht): Wir wollen uns für die Niederlage noch revanchieren. Das war tatsächlich ein Totalausfall der Mannschaft. Unsere beiden Innenverteidiger haben gefehlt, ein weiterer Spieler hat sich außerdem nach nur wenigen Minuten verletzt. Wir werden aber im Heimspiel ein ganz anderes Gesicht zeigen.

Der „Fall Pantic“ hatte den Klub einige Zeit lang beschäftigt. Wie ist die Mannschaft mit dem Abgang des Stürmers umgegangen?
Burdis: Der Sasa ist ein super Fußballer und ein super Typ. Natürlich geht er im Angriff ab, aber das ist die Angelegenheit des Vereins. Als Spieler ist es wichtig, nicht lange darüber nachzudenken und weiterzumachen.

Apropos weitermachen: Sie werden im Dezember 38 Jahre alt. Denken Sie bereits ans Aufhören?
Burdis: Ich bin der älteste Spieler in der Mannschaft und ich habe mir schon gedacht, dass ich möglicherweise nicht mehr viele Jahre dranhängen kann, aber ich fühle mich immer noch fit und mir macht der Fußball Spaß. Meine Familie steht hinter mir und sollte mich der Verein auch weiterhin wollen, dann mache ich auch weiter.

Sie haben sich Ihre Trikotnummer auf Ihren Oberschenkel tätowiert. Was verbinden Sie mit dieser Zahl?
Burdis: Sie begleitet mich schon seit der Nachwuchszeit beim SC Simmering und ist daher meine Glückszahl. Sie war beim SC Maria Lanzendorf gar nicht so leicht zu bekommen und ich habe sehr lange darauf warten müssen. Die Fünf war bis vor wenigen Jahren stets vergeben. Zuletzt hatte Sie Andrej Baskarad getragen. Nach dem Meistertitel in der 2. Klasse Ost-Mitte (Anm. der Redaktion: Saison 2018/19) habe ich dann gefragt, ob ich sie haben kann und es hat endlich klappt. Jetzt bin ich darüber sehr glücklich.

Kommen wir zum aktuellen Großereignis: Die WM in Katar ist sehr umstritten. Wie stehen Sie dazu?
Burdis: Die Fehler haben meiner Meinung nach bereits bei der Vergabe begonnen und was dort passiert ist, ist natürlich nicht in Ordnung. Es gibt aber in sehr vielen Ländern ähnliche Probleme und wir müssen Politik und Sport trennen. Fußball bleibt eben Fußball. Ich selbst verfolge die Weltmeisterschaft, sofern es bei mir möglich ist. 

 

nwl, 29.11.2022